Die Frankfurter Sparkasse und das Institut für Bank- und Finanzgeschichte e.V. (IBF) haben heute im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz die Jubiläumsschrift „200 Jahre Frankfurter Sparkasse“ der Öffentlichkeit und dem Fachpublikum vorgestellt. Herausgeber des finanzhistorischen Werkes ist das IBF.
Vor zweihundert Jahren, genauer am 12. Juni 1822, nahm die Frankfurter Sparkasse ihren Geschäftsbetrieb auf. Das Jubiläum war der Anlass, auf die 200-jährige Geschichte der Frankfurter Sparkasse und ihre Beziehung zur Stadt Frankfurt und ihren Bürgerinnen und Bürgern zurückzublicken. „Unser herzlicher Dank gilt der Autorin und den Autoren sowie dem IBF, unter dessen Leitung ein beachtliches Dokument Frankfurter Geschichte entstanden ist“, stellte der Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Sparkasse, Dr. Ingo Wiedemeier, zu Beginn der Veranstaltung klar.
Es gibt nur wenige Unternehmen in Deutschland, deren Gründungsjahr so stark in den Sprachgebrauch seiner Kundinnen und Kunden übergegangen ist wie das „1822“ der Frankfurter Sparkasse. Im Laufe der Geschichte entwickelte sich die Frankfurter Sparkasse zu einem untrennbaren Teil der Stadt – so sehr, dass viele Bürgerinnen und Bürger nur von „ihrer 1822“ sprechen. Jede zweite Frankfurterin ist heute Kundin, jeder zweite Frankfurter ist Kunde der Frankfurter Sparkasse.
Als Vertreter des Herausgebers IBF berichtete Prof. Dr. Joachim Scholtyseck über das mehrjährige Buchprojekt. Bereits 2019 fiel der Startschuss für die wissenschaftlichen Recherchen. Verfasst wurde das Werk von renommierten Experten der Wirtschaftsgeschichte. Die Autorin PD Dr. Friederike Sattler sowie die Autoren Prof. Dr. Dieter Ziegler, Dr. Harald Wixforth und Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard H. Schmidt berichteten im Rahmen der Pressekonferenz über die gesellschaftliche Rolle und die Entwicklung der Frankfurter Sparkasse und ihrer Vorgängerinstitute während der jeweiligen Epochen.
Im Gegensatz zu vorangegangenen Veröffentlichungen sollte mit diesem Werk keine weitere Jubelschrift, sondern eine ehrliche Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit entstehen. „Allen Beteiligten war sehr klar, dass die 200-jährige Geschichte der Frankfurter Sparkasse nicht nur ruhmreiche, sondern auch sehr dunkle Kapitel umfasst. Dazu gehören insbesondere ihre Rolle und Verantwortung zur Zeit des Dritten Reiches“, resümierte Dr. Ingo Wiedemeier. „Mit dem nun vorliegenden Werk leisten wir einen ersten Beitrag zur Schaffung von Transparenz über die Verantwortung der Sparkasse. Das kann aber nur ein erster Schritt sein. Daher hat der Vorstand gemeinsam mit der Polytechnischen Gesellschaft das Fritz Bauer Institut beauftragt, die Rolle beider Institute während des Dritten Reichs in einer eigenständigen Untersuchung eingehender zu erforschen“, so Dr. Wiedermeier weiter.
Prof. Dr. Joachim Scholtyseck ergänzte: "Ich freue mich, dass mit dem heute vorgestellten Buch die erste wissenschaftlich fundierte Überblicksdarstellung zur Geschichte der Frankfurter Sparkasse erscheinen konnte. Sie dokumentiert den aktuellen Wissensstand zur Geschichte dieses Finanzinstituts und bietet wichtige Impulse für die weitere sparkassenhistorische bzw. finanzgeschichtliche Forschung."
